fbpx Skip to content

Insightsoftware Wissenswert: Bilanzierung nach IFRS

insightsoftware -

insightsoftware ist ein globaler Anbieter von Reporting-, Analyse- und Performance-Management-Lösungen, mit denen Unternehmen Daten intelligent nutzen und die Prozesse von Finance und Data Teams revolutionieren können.

Die Bilanz ist wesentlicher Bestandteil eines Jahresabschlusses und stellt die Vermögens- und Kapitalwerte eines Unternehmens in Aktiva und Passiva dar.

Die Bilanzierung selbst folgt in Deutschland den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung (GoB) bzw. den Grundsätzen ordnungsmäßiger Bilanzierung. Die Vorschriften zur Aufstellung einer Bilanz beantworten die Frage nach Bilanzansatz und Bilanzbewertung. Daraus folgt, ob ein Vermögensgegenstand, eine Schuld oder ein Rechnungsabgrenzungsposten (Abgrenzungsposten) bilanzierungsfähig ist, das heißt ob bilanziert werden muss, bilanziert werden darf oder nicht bilanziert werden darf.

Bilanzierungspflicht nach deutschem Handelsrecht 

Die Bilanzierungspflicht in Deutschland ergibt sich aus den Paragraphen § 242, §§ 246 ff Handelsgesetzbuch (HGB). Ziel der Bilanzierungsvorschriften des HGB ist eine national vergleichbare Darstellung von Jahresabschlüssen und der Schutz von Kapitalgebern (Shareholder). Das HGB verfolgt daher neben den GoB auch die Idee des vorsichtigen Kaufmanns. Daraus ergibt sich ein eher konservativer unternehmerischer Darstellungsansatz.

Bilanzierungspflicht nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) 

Bei den International Financial Reporting Standrads (IFRS) handelt es sich um internationale Rechnungslegungsstandards. Die Vorschriften umfassen die International Accounting Standards (IAS) sowie die namensgebenden IFRS. Bei den IAS handelt es sich um Standards, die bis zum Jahr 2000 vom Board des International Accounting Standards Committee (IASC) herausgegeben wurden. Die IFRS Standards entstanden ab dem Jahr 2001 und bilden heute den Rahmen der internationalen Rechnungslegungsvorschriften. Herausgegeben werden sie vom International Accounting Standards Board (IASB).

IFRS: Aufbau, Umfang und Zielsetzung 

Die IFRS bestehen aus drei Teilen. Aus dem Framework, den Standards sowie den Interpretations. Das Framework umfasst Grundlagen, Abschlussbestandteile sowie Hinweise zur Zielsetzung und liefert Informationen zur qualitativen Ausgestaltung von Konzernabschlüssen. Die Standards folgen laufenden Nummern und behandeln eingehend die einzelnen Bilanzierungsthemen. Die Interpretations entsprechen einer offiziellen Auslegung der Standards, der zur Orientierung dient und Unklarheiten klären soll.

Aktuell umfassen die IAS/IFRS 36 Standards, die Bilanzierungsthemen spezifisch behandeln. Ziel ist es, durch eine international standardisierte Rechnungslegung Jahresabschlüsse jenseits nationaler Bewertungsgrundsätze vergleichbar zu machen. Die Idee der IFRS besteht in der Darstellung entscheidungsrelevanter Informationen. Damit richten sich die Bewertungsrichtlinien stark an den Informationsbedürfnissen von Kapitalinvestoren aus.

IFRS Geltungsbereich  

Laut der sogenannten IAS-Verordnung, EU-Verordnung Nr. 1606/2002, müssen Kapitalmarkt orientierte Unternehmen Konzernabschlüsse seit dem Geschäftsjahr 2005 nach IFRS-Regeln aufstellen. Dabei gilt als kapitalmarktorientiert, wenn Wertpapiere, Aktien und/oder Schuldverschreibungen eines Mutterunternehmens zum Handel an einem organisierten Kapitalmarkt in der Europäischen Union zugelassen sind. Diese EU-Verordnung ist zusammen mit dem Bilanzrechtsreformgesetz (BilReG) im Dezember 2004 in Deutschland zu nationalem Recht geworden. Seit 2009 sind auch Unternehmen zur Anwendung der IFRS verpflichtet, die sich erst im Zulassungsprozess zum Kapitalmarkt befinden. Die IFRS gelten stets additiv zu den obligatorischen nationalen Rechnungslegungsstandards.

Für deutsche Unternehmen regelt § 315a HGB die Voraussetzungen zur Bilanzierungspflicht nach IFRS und gibt zudem die Möglichkeit, freiwillig nach IFRS zu bilanzieren. Gründe für eine freiwillige Anwendung der IFRS ergeben sich insbesondere aus der Möglichkeit, ein Unternehmen perspektivisch auf den Eintritt in den Kapitalmarkt vorzubereiten, um die Voraussetzungen für ein Banken-Rating zu erfüllen, sich im Wettbewerb um internationale Investoren besser zu positionieren, aber auch um die operative und strategische Steuerung von Unternehmensbereichen zu optimieren.